Der Begriff „RTX“ an sich ist eine Bezeichnung des Technologiekonzerns Nvidia für dessen Grafikkartenserie. Die bekannten GTX-Grafikkarten wie die GTX 1060 wurden dann zu den RTX-Grafikkarten, also zum Beispiel zur RTX 2060.
RTX wird aber auch als Abkürzung für Raytracing verwendet, welches eine Technologie zur Berechnung von Licht in Echtzeitanwendungen ist. Wenn man in seinem Lieblingspiel also in den Grafikeinstellungen die RTX-Funktion aktiviert, aktiviert man damit eine sehr realistische, aber auch sehr rechenintensive Darstellung von Licht. Oft lassen sich die Schatten, die Reflexionen und die globale Beleuchtung getrennt voneinander einstellen, um auf möglichst vielen Systemen die Effekte einsetzen zu können.
Wie funktioniert das?
Bei Raytracing wird jeder Lichtstrahl einer Beleuchtungsquelle einzeln berechnet. Vor allem indirekte Beleuchtung sieht hier wesentlich besser aus, als bei den früheren Methoden zur Lichtberechnung. Wenn ein Lichtstrahl (zum Beispiel durch ein Fenster) in einen dunklen Raum fällt, erzeugt das Raytracing eine sanfte Ausleuchtung des Raums. Besteht die Oberfläche, auf welche das Licht fällt, zusätzlich noch aus einem farbigen Material, verfärben sich auch die Lichtstrahlen und färben dann die weiße Wand z.B. grün.
Vorteile zeigen sich zum Beispiel klar bei den Reflexionen im Vergleich zu den Screen Space Reflections. Diese sind weniger rechenintensiv, aber dafür auch nicht so realistisch.
Bei Screen Space Reflections werden nur Objekte reflektiert, welche sich im Sichtbereich des Spielers befinden. Dies sieht bei Raytracing anders aus. Hier werden zusätzlich Objekte reflektiert, welche sich außerhalb des Sichtfeldes befinden.
Schatten können ebenso mit Hilfe von Raytracing realistischer berechnet werden.
Dadurch wird nicht nur eine Weichzeichnung der Schatten erreicht, auch verpixelte Schatten gehören somit der Vergangenheit an.
Die Geschichte
Nvidia hat den Begriff mit den ersten RTX-Grafikkarten im September 2018 groß gemacht und extra Kerne zu ihren Grafikkarten hinzugefügt, welche dafür ausgelegt sind, Raytracing zu berechnen. Da es sehr aufwendig ist, das Licht so genau zu berechnen, sei man diesen Schritt gegangen und hat Raytracing für GTX-Karten wie der GTX 1080 erst später auf Nachdruck freigeschaltet, um zu beweisen, dass man im Recht war. Tatsächlich war die Performance der GTX-Karten deutlich schlechter, wenn es um Raytracing ging. Die günstigste RTX-Grafikkarte – die RTX 2060 – hatte aber auch Probleme, Raytracing in Echtzeit zu berechnen. So kam sie in manchen Spielen nicht über 30 fps bei aktiviertem Raytracing. Als Lösung für dieses Problem hat Nvidia dann etwas später DLSS 2.0 (Deep Learning Super Sampling) veröffentlicht. Diese beeindruckende Technologie sorgt für ein schärferes Bild bei bis zu 70% mehr Leistung ohne Kompromisse. Leider nutzt diese Technologie ebenfalls die RTX-Kerne und kann so erst mit der RTX 2060 und aufwärts genutzt werden.
Grafikkarten mit Hardware Raytracing und DLSS Unterstützung von Nvidia
Nvidia GeForce:
– RTX 2060
– RTX 2060 Super
– RTX 2060 Ti
– RTX 2070
– RTX 2070 Super
– RTX 2070 Ti
– RTX 2080
– RTX 2080 Super
– RTX 2080 Ti
– RTX3060
– RTX 3060 Ti
– RTX 3070
– RTX 3070 Ti
– RTX 3080
– RTX 3080 Ti
– RTX 3090
– RTX 3090 Ti
Grafikkarten mit Raytracing Unterstützung von AMD
AMD RadeonTM:
– RX 6400
– RX 6500 XT
– RX 6600
– RX 6700
– RX 6600 XT
– RX 6650 XT
– RX 6700 XT
– RX 6750 XT
– RX 6800
– RX 6800 XT
– RX 6900 XT
– RX 6950 XT